Klimabewusste Veranstaltungen

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Nachhaltige Events – mehr als ein grüner Anstrich

Events sind Orte der Begegnung – sie fördern Austausch, Innovation und strategische Entscheidungen. Gleichzeitig haben sie einen nicht zu unterschätzenden ökologischen Fußabdruck: CO₂-Emissionen durch Anreise, hoher Energieverbrauch, Catering-Reste, Einwegmaterialien. Doch Nachhaltigkeit und Event-Erfolg schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Verantwortungsvolle Planung steigert nicht nur die Umweltbilanz, sondern auch die gesellschaftliche Wirkung und die Wahrnehmung der Marke.

Ein Business-Event mit 500 Teilnehmenden verursacht im Schnitt über 100 Tonnen CO₂ – ein Großteil davon durch Mobilität und Verpflegung. Unternehmen, Organisationen und Veranstaltende stehen daher zunehmend in der Pflicht, ökologisch und sozial verträgliche Lösungen umzusetzen. Auch die Erwartungshaltung ändert sich: Gerade jüngere Generationen achten verstärkt auf nachhaltige Aspekte – auch im Rahmen von Veranstaltungen.

Nachhaltige Events lassen sich entlang zentraler Hebel gestalten:

  • Mobilität: Bahnkooperationen, Shuttle-Angebote und hybride Eventformate reduzieren Emissionen. Zentrale Veranstaltungsorte mit guter ÖPNV-Anbindung erleichtern eine nachhaltige Anreise.
  • Catering: Regionale, biologische und überwiegend pflanzenbasierte Angebote gehören zum neuen Standard. Nicht konsumierte Lebensmittel können über Initiativen wie Too Good To Go oder Foodsharing sinnvoll weitergegeben werden.
  • Technik & Energie: Der Einsatz von LED-Technik, stromsparenden Geräten und Grünstrom trägt zur Reduktion des Energieverbrauchs bei. Eine bewusste Reduzierung auf das Wesentliche – auch beim Technikaufwand – ist oft effektiver als High-End-Lösungen.
  • Materialien & Ausstattung: Wiederverwendbare Module und nachhaltige Dekoration ersetzen Einweg-Produkte. Goodie-Bags mit Wegwerfartikeln verlieren an Relevanz – digitale Add-ons oder soziale Spendenoptionen setzen ein besseres Zeichen.
  • Inklusion & Barrierefreiheit: Nachhaltigkeit umfasst auch soziale Gerechtigkeit.
    Rampen, Übersetzungen, gendergerechte Sprache und familienfreundliche Rahmenbedingungen machen Events zugänglicher für alle.
  • Messen & Berichte: Die Erhebung des CO₂-Fußabdrucks, Maßnahmen zur Kompensation und eine transparente Kommunikation helfen, Verbesserungen zu dokumentieren und zukünftige Events gezielt weiterzuentwickeln.

Ein Beispiel aus der Praxis: Die re:publica Berlin entwickelte 2023 ein eigenes Nachhaltigkeitskonzept – mit Mehrwegbechern, Fahrradparkplätzen, Wasserstationen und einem klaren Fokus auf gesellschaftlichen Wandel.

Fazit

Nachhaltige Events erfordern ein Umdenken – aber sie sind möglich. Und sie zeigen Wirkung: ökologisch, wirtschaftlich und kulturell.

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