“F” wie freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung (6/26)
Aus unserem ESG-ABC, unsere FAQ-Serie zum Thema Nachhaltigkeit im Mittelstand.
Freiwilligkeit lohnt sich – das gilt auch im Mittelstand. ESG-Orientierung sowie eine transparente Kommunikation können Unternehmen, die nicht originär von den Vorschriften der CSRD betroffen sind, signifikante Vorteile bieten. Reputation, Zugang zu Kapital und zukunftstüchtige Effizienzsteigerungen. Selbst wenn damit erst einmal Mehrkosten verbunden sind, trägt eine proaktive Haltung zur Nachhaltigkeit doch dazu bei, die Legitimität des Unternehmens zu stärken und einen positiven Kaskadeneffekt in der Branche zu fördern.
Legalität vs. Legitimität:
Die Gesetzes-Compliance mit der CSRD ist für Unternehmen, die in den Anwendungsbereich fallen, Mindestvoraussetzung, um legal zu operieren. Für alle “freiwilligen ESG-Helfer” kann die Umsetzung grüner Regulatorik jedoch gleichermaßen sinnvoll sein. Sog. Legitimität geht über die bloße Einhaltung von Gesetzen hinaus und betrifft die Reputation und Akzeptanz eines Unternehmens. Sie erlangen Legitimität, indem sie die Erwartungen der Öffentlichkeit durch sog. Megatrends erfüllen oder gar übertreffen. Freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung kann eben diese Legitimität stärken und Verantwortung für Klima, Umwelt und eigenes Handeln beweisen.
Der Kaskadeneffekt:
Er beschreibt hingegen, wie freiwillige Maßnahmen & Standards von (führenden) Unternehmen auf andere (kleinere) Unternehmen (KMU) über- bzw. durchgreifen können.
- Wettbewerbsdruck: Wenn führende Unternehmen freiwillig Nachhaltigkeitsberichte erstellen und dies als Wettbewerbsvorteil nutzen, können andere gezwungen sein, mitzuziehen.
- Lieferkettendruck: Große Unternehmen können von ihren Lieferanten verlangen, nachhaltige Praktiken zu übernehmen und darüber zu berichten, um die Nachhaltigkeit der gesamten Lieferkette sicherzustellen.
- Branchenstandards: Freiwillige Maßnahmen können sich allmählich zu Branchenstandards entwickeln, die Branchenangehörige imitieren (müssen).
Vorteile der freiwilligen Nachhaltigkeitsberichterstattung im Überblick:
- Wettbewerbsvorteil durch positives Markenimage | Abheben von der Konkurrenz
- Reputationsanstieg bei Stakeholdern, inkl. eigenen Mitarbeiter_innen
- Zugang zu Kapital durch Erfüllung von Investitionsanforderungen
- Prozessoptimierung durch gezieltes Risikomanagement & Effizienzsteigerung
- Attraktivitätssteigerung bei Fachkräften als Arbeitgeber
Die freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung bereitet den Mittelstand nicht nur auf eine nachhaltige Zukunft vor, sondern bietet trotz etwaigen Mehraufwands auch immense Chancen, agile Avantgarde zu sein und wettbewerbsfähig zu bleiben.
